Wände verputzen

Wände verputzen und spachteln
Wände verputzen und spachteln

Putz ist eine traditionelle Art der Oberflächengestaltung. Die Putzschicht leistet aber noch viel mehr. Sie bewahrt den Untergrund vor Nässe. Sie reguliert das Raumklima, dämmt oder reduziert Schall.

Putz - Schicht um Schicht

Der klassische Putzaufbau besteht aus drei bis vier Schichten:

  • Haftbrücke und/oder Grundierung - damit die Folgeschichten gut haften
  • Grundputz - Ausgleichsschicht und Basis für den Deckputz
  • Deckputz - Schutz der Oberfläche und Gestaltungsmittel
  • Farbanstrich - Schutz vor Wasser und Farbgebende Schicht

Die Wahl des Putzsystems hängt von der Baukultur ab und von der vorhandenen Unterkonstruktion. Putze sind wahre Anpassungskünstler. Sie können auf fast alle Untergründe aufgebracht werden. Voraussetzung ist eine masshaltige Konstruktion. Ideal sind stabile Konstruktionen wie Beton, Ziegel und Stein. Aber auch Leichtbausysteme wie Holz, Einsteinmauerwerke oder Dämmungen eigenen sich als Putzträger. Zur Verbesserung der Stabilität werden oft Armierungsnetze in die Grundputzschicht eingearbeitet.

Putzarten

Die Putzarten unterscheiden sich durch das Bindemittel. Es gibt folgende gängigen Putzarten:

  • Kalkputz
  • Zementputz
  • Gipsputz
  • Lehmputz (reversibel)
  • Silikatputz
  • Dispersionsputz / Silikonputz (Kunstsfoffputz)

Putze bestehen meist aus drei Hauptkomponenten. Die Art der Körnung und der Mahlgrad der Körnung definieren die Putzstärke und die Art:

  • Bindemittel
  • Korn / Sand
  • Verdünnungsmittel

Putztechniken

Die Putztechniken sind stark durch die Erfahrung und das handwerkliche Können des Verputzers geprägt. Putze besitzen immer eine Handschrift und sind damit ein Unikat.

  • Aufziehputze / Abrieb
  • Anwurfputze (Kellenwurf, Wormserputz)
  • Spritzputz
  • Kratzputz
  • Waschputz
  • Glätteputz
  • Edelputze (Rasalit, Stucco Veneziano, Stucco Lustro, Tadelakt)

Zusätzlich zur Putztechnik spielt die handwerkliche Bearbeitung und das verwendete Werkzeug eine entscheidende Rolle. Gerade hier ist die Erfahrung unerlässlich:

  • reiben / Vollabrieb
  • ziehen / Rillenputz (Negativputz)
  • Besenstrich
  • kratzen
  • Glätteputz / verdichten

Ganze Regionen wurden durch die Art von Verputzen geprägt. Dies hängt zum einen von der Verfügbarkeit des Materials ab und von der lokalen Baukultur. Oft wurde Sand aus den lokalen Bächen entnommen. Je weiter der Fluss vom Gebirge entfernt ist, desto runder und feiner ist der Sand und das Gestein. Damit werden die Putzstrukturen feiner und runder oder kantiger und grober. Im Unterschied zu Schreinerarbeiten oder Zimmermannsarbeiten, wo der Aufbau und die Verbindung sichtbar sind, ist beim Putz der Untergrund und der Aufbau unsichtbar. Hier ist das Fachwissen des Handwerkers entscheidend, dass Bauwerke eine eindrückliche und nachhaltige Putzschicht erhalten.

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